Lesetext Joh 3,1-8[.9-15]

Perikopen aus der Lutherbibel von 1545

Symbol Biblia 1545

Perikopen nach der Leseordnung
der evangelischen Kirchen

Evangelium nach Johannes

Joh 3,1-8[.9-15]

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
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Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. III.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Das Gespräch Jesu mit Nikodemus

Verse 1 - 8

 

ES war aber ein Menſch / vn­ter den Pha­ri­ſe­ern / mit na­men Ni­co­de­mus ein Ober­ſter vn­ter den Jü­den. 2Der kam zu Jhe­ſu bey der nacht / vnd ſprach zu jm / Mei­ſter / Wir wi­ſ­ſen / das du biſt ein Le­rer von Gott ko­men / Denn nie­mand kan die Zei­chen thun / die du thuſt / Es ſey denn Gott mit jm.

Vernunfft / na­tur / frey­wil­le etc. weis nichts von Got­tes gna­den vnd wer­cken / ja ſie ſchew­et es / ſchwei­ge / das ſie es be­ge­ren ſolt Wie die­ſer Text kler­lich bewei­ſet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3JHe­ſus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jm / War­lich / war­lich / Ich ſa­ge dir / Es ſey denn / das je­mand von new­en ge­born wer­de / kan er das reich Got­tes nicht ſe­hen. 4Ni­co­de­mus ſpricht zu jm / Wie kan ein Menſch ge­bo­ren wer­den / wenn er alt iſt? Kan er auch wi­der­umb in ſei­ner Mut­ter­leib ge­hen / vnd ge­born wer­den? 5Jhe­ſus ant­wor­tet / War­lich / war­lich / Ich ſa­ge dir / Es ſey denn / das je­mand ge­bo­ren wer­de / aus dem Wa­ſ­ſer vnd Geiſt / ſo kan er nicht in das reich Got­tes ko­men / 6Was vom Fleiſch ge­born wird / das iſt fleiſch / Vnd was vom Geiſt ge­bo­ren wird / das iſt geiſt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7LAS dichs nicht wun­dern / das ich dir ge­ſagt ha­be / Ir müſ­ſet von new­en ge­born wer­den. 8Der Wind ble­ſet wo er wil / vnd du ho­reſt ſein ſau­ſen wol / Aber du weiſt nicht von wan­nen er kompt / vnd wo hin er fe­ret. Al­ſo iſt ein jg­li­cher / der aus dem Geiſt ge­born iſt.

 

 

(Bleſet)

Die zwey ſtück hö­ren zu­ſa­men / Wort vnd Geiſt / gleich wie im win­de die zwey ſtück mit ein­an­der ſind ſau­ſen vnd we­hen.

 

 

 

Fakultativ: Verse 9 - 15

 

 

 

 

 

 

 

 

 

9Ni­co­de­mus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jm / Wie mag ſolchs zu­ge­hen? 10Jhe­ſus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jm / Bi­ſtu ein Mei­ſter in Iſ­ra­el / vnd weiſ­ſeſt das nicht? 11War­lich war­lich ich ſa­ge dir / Wir re­den / das wir wi­ſ­ſen / vnd zeu­gen / das wir ge­ſe­hen ha­ben / Vnd jr ne­met vn­ſer zeug­nis nicht an. 12Gleubt jr nicht / wenn ich euch von jr­di­ſchen din­gen ſa­ge / Wie wür­det jr gleu­ben / wenn ich euch von Hi­me­li­ſchen din­gen ſa­gen wür­de.

 

 

 

→ Num. 21.

 

 

 

13VND ni­emand fe­ret gen Hi­mel / Denn der vom Hi­mel er­ni­der ko­men iſt / nem­lich / des men­ſchen Son / der im Hi­mel iſt. 14Vnd wie Mo­ſes in der Wü­ſten ei­ne Schlan­ge er­hö­het hat / Al­ſo mus des men­ſchen Son er­hö­het wer­den /15Auff das Al­le die an jn gleu­ben / nicht ver­lo­ren wer­den / Son­dern das ewi­ge Le­ben ha­ben.

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Johannes
Kapitel 3, Verse 1-8[.9-15]

Das Gespräch Jesu mit Nikodemus

Einleitung

Der Text Johannes 3,1-8 be­schreibt das Ge­spräch zwi­schen Je­sus und Ni­ko­de­mus, ei­nem Pha­ri­sä­er und Mit­glied des jü­di­schen Ho­hen Ra­tes. In die­sem Ge­spräch geht es um die gei­sti­ge Wie­der­ge­burt.

In Johannes 3,9-13 wird das Ge­spräch zwi­schen Je­sus und Ni­ko­de­mus fort­ge­setzt, wo­bei Je­sus auf die Ver­wun­de­rung und das Un­ver­ständ­nis von Ni­ko­de­mus re­a­giert.

Die Verse 1 bis 8

Inhalt der Verse 1 bis 8

Ni­ko­de­mus kommt ei­nes Nachts zu Je­sus und lobt ihn als ei­nen von Gott ge­sand­ten Leh­rer, da er an den Hand­lun­gen Je­su er­kennt, dass Je­sus von Gott ge­kom­men sein muss. Je­sus ant­wortet, in­dem er die Not­wen­dig­keit der Wie­der­ge­burt be­tont, um das Reich Got­tes zu se­hen. Er er­klärt, dass man von neu­em ge­bo­ren wer­den muss, nicht phy­sisch, son­dern geist­lich, durch den Hei­li­gen Geist.

Je­sus ver­wen­det die Ana­lo­gie des Win­des, um die ge­heim­nis­vol­le Na­tur der Wie­der­ge­burt zu ver­an­schau­li­chen. Der Wind weht, oh­ne dass man sei­ne Her­kunft oder sein Ziel kennt, und ge­nau­so ist der Hei­li­ge Geist am Werk, um Men­schen zu er­neu­ern und zu trans­for­mie­ren. Die Wie­der­ge­burt ge­schieht durch den Hei­li­gen Geist, der sou­ve­rän wirkt und nicht von mensch­li­chen Be­mü­hun­gen ab­hängt.

Die Botschaften der Verse 1 bis 8

Dieser Abschnitt betont die geist­li­che Di­men­si­on des Glau­bens und der Er­lö­sung. Sie lehrt, dass die Wie­der­ge­burt durch den Hei­li­gen Geist ge­schieht und dass Glau­be an Je­sus Chris­tus ent­schei­dend ist, um ge­ret­tet zu wer­den und das ewi­ge Le­ben zu er­lan­gen. Je­sus lädt die Menschen ein, die Wie­der­ge­burt und das Reich Got­tes zu er­le­ben.

Die Verse 9 bis 13

Inhalt der Verse 9 bis 13

Nikodemus ist ver­wirrt über Je­su Aus­sa­gen zur Wie­der­ge­burt und fragt: »Wie kann das ge­sche­hen?« Je­sus ant­wor­tet und wun­dert sich über die Un­kennt­nis ei­nes an­ge­se­he­nen Leh­rers wie Ni­ko­de­mus über geist­li­che Din­ge. Er fragt: »Du bist Is­ra­els Leh­rer und ver­stehst dies nicht?«

Jesus erklärt, dass er von ir­di­schen Din­gen ge­spro­chen hat, die Ni­ko­de­mus nicht ver­steht, wie die Wie­der­ge­burt durch den Hei­li­gen Geist. Wenn Ni­ko­de­mus die­se ir­di­schen Din­ge nicht ver­steht, wie könn­te er dann himm­li­sche Din­ge ver­ste­hen? Je­sus be­zieht sich hier auf die Tat­sa­che, dass der Glau­be an ihn und die Er­lö­sung ei­ne geist­li­che Of­fen­ba­rung er­for­dern, die durch den Hei­li­gen Geist ge­währt wird.

Jesus spricht dann über sei­ne Au­to­ri­tät als der himm­li­sche Sohn Got­tes, der aus dem Him­mel kommt und als ein­zi­ger die himm­li­schen Din­ge kennt und of­fen­bart. Er sagt, dass nie­mand in den Him­mel auf­ge­stie­gen ist au­ßer dem, der vom Him­mel he­r­ab­ge­kom­men ist, näm­lich der Men­schen­sohn.

Die Botschaften der Verse 9 bis 13

Dieser Ab­schnitt be­tont die himm­li­sche Au­to­ri­tät Je­su als der himm­li­sche Sohn Got­tes und die Not­wen­dig­keit der geist­li­chen Of­fen­ba­rung durch den Hei­li­gen Geist, um die Wahr­heit des Evan­ge­li­ums zu ver­ste­hen. Sie for­dert die Men­schen auf, den geist­li­chen Re­a­li­tä­ten Auf­merk­sam­keit zu schen­ken und sich von Got­tes Geist füh­ren zu las­sen, um die Wie­der­ge­burt und das ewi­ge Le­ben zu emp­fan­gen.

Die Verse 14 bis 15

Inhalt der Verse 14 bis 15

Um seine Leh­re über die Wie­der­ge­burt zu ver­deut­li­chen, greift Je­sus auf ein Er­eig­nis aus dem Al­ten Tes­ta­ment zu­rück: Als die Is­ra­e­li­ten in der Wüs­te von Gift­schlan­gen ge­bis­sen wur­den, be­fahl Gott Mo­ses, ei­ne Kup­fer­schlan­ge auf ei­ner Stan­ge zu er­rich­ten. Je­der, der auf­blick­te und auf die er­höh­te Schlan­ge sah, wur­de ge­heilt. (Sie­he die gan­ze Ge­schich­te im → 4. Buch Mose, Kapitel 21, Verse 4 bis 9)

Die Botschaften der Verse 14 bis 15

Jesus ver­gleicht die­se Si­tu­a­ti­on mit sei­ner ei­ge­nen be­vor­ste­hen­den Er­hö­hung am Kreuz. In­dem die Men­schen an ihn glau­ben, wer­den sie ge­ret­tet und ha­ben ewi­ges Le­ben.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Joh 3,1-15

Evangelium

→ Trinitatis: Der Tag der Heiligen Dreifaltigkeit

1899 - 1978  

Joh 3,1-15

Evangelium

→ Trinitatis: Der Tag der Heiligen Dreifaltigkeit

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Joh 3,1-8[.9-15]

Reihe I

→ Der Tag der Heiligen Dreifaltigkeit: Trinitatis

1979 - 2018  

Joh 3,1-8[.9-15]

Evangelium +
Reihe I

→ Der Tag der Heiligen Dreifaltigkeit: Trinitatis

seit 2019  

Joh 3,1-8[.9-13]

Evangelium +
Reihe III

→ Der Tag der Heiligen Dreifaltigkeit: Trinitatis

 

 

SprüchE: Liturgiegeschichtliche Verwendung

VERSE AUS DEM TEXT IN LITURGISCHEN TAGES- UND WOCHENSPRÜCHEN

Vers / Typ Text Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Joh 3,14b.15

Der Menschensohn muss erhöht wer­den, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

Wochenspruch

→ Palmsonntag: Der 6. Sonntag in der Fasten

1979 - 2018  

Joh 3,14b.15

Der Menschensohn muss erhöht wer­den, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

Wochenspruch

→ Palmsonntag: Der 6. Sonntag der Passionszeit

seit 2019  

Joh 3,14b.15

Der Menschensohn muss erhöht wer­den, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

Wochenspruch

→ Der 6. Sonntag der Passionszeit: Palmsonntag

 

 

  Hörbuch-Video

Das Gespräch Jesu mit Nikodemus. (Joh 3,1-15)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→ Hörbuch-Video: Joh 3,1-15

Das Video zeigt den Text der Er­zäh­lung aus der Luther­bi­bel von 1545, in der Je­sus mit Ni­ko­de­mus über das Neu­ge­bo­ren­wer­den im Geist spricht, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Sabrina

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SK Version 19.09.2024